Hundegeschirr – praktisch soll es sein

Eines vorab: Es gibt nicht „das“ Hundegeschirr, denn in diesem Bereich ist die Auswahl mittlerweile sehr vielfältig geworden. Aber auch wenn die Vielfalt riesig ist, so haben selbst die Modelle, die sich nicht annähernd zu ähneln scheinen, alle Gemeinsamkeiten.

Was ist ein Hundegeschirr?

Ein Hundegeschirr, wie es heute im Handel angeboten wird, setzt sich aus Gurten und Ösen zusammen, die durch Verschlüsse miteinander verbunden sind. Die Brust des Hundes wird von einem oder mehreren Gurten umschlossen ebenso wie den Rücken- und Bauchbereich. Aus diesem Grund bilden Brustgurt, Bauchgurt und Rückenteil, bei jedem Hundegeschirr die zentralen Bestandteile. Bei fast allen Modellen wird die Leine am Rückenteil des Geschirrs befestigt. Dort befindet sich eine stabile Metallöse, die mit dem Karabiner der Leine verbunden wird. Die Brust- und Bauchgurte sind individuell einstellbar, womit sie in der Länge an die Größe des Hundes angepasst werden können. Selbst bei den Materialien gibt es eine große Auswahl. Doch die besten Materialien die sich immer wieder in den Tests beweisen, sind Leder und Synthetik, denn sie sind leicht zu reinigen, und vor allem belastbar.

Die unterschiedlichen Hundegeschirr-Typen

Es gibt unterschiedliche Arten bei den Hundegeschirren, daher hier einmal die wichtigsten:

  • Norweger-Geschirr

Dabei handelt es sich um eines der gängigsten Geschirre. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es schnell an- und ausgezogen werden kann. Zu erkennen ist dieses Hundegeschirr an dem Brustgurt, der zum Rumpfgurt führt und der hinter den Vorderbeinen verschlossen wird. Einige dieser Modelle verfügen auch über einen Rückgriff. Aufgrund des fehlenden Bauchgurtes ist dieses Hundegeschirr für empfindliche Hunde eine ideale Lösung. Für temperamentvolle Vierbeiner sollte besser ein anderes Hundegeschirr genutzt werden.

  • Sattelgeschirr

Dieses ist an der Rückenplatte zu erkennen. Doch ansonsten ähnelt dieses Hundegeschirr stark dem Norwegergeschirr. Allerdings kann die Rückenplatte für die Hunde sehr schnell unbequem werden. Aus diesem Grund sollte hier auf eine besonders gute Passform wert gelegt werden.

  • Führgeschirr

Die Führergeschirre weisen eine charakteristische T-Form auf. Ein solches Geschirr besteht aus einem Rückensteg, einer Schlaufe für den Kopf und einem Bauchsteg. Es gibt hier drei Varianten: Die bereits beschriebene Klassische, die wo der Bauchgurt schräg verläuft und die, die über einen gekreuzten Bauch- und Rückensteg verfügt. Diese Geschirre eignen sich für Hunde mit einem schmalen Brustkorb. Denn sie sind größenverstellbar und garantieren somit keine Einschränkungen für Hund und Halter sowie eine gute Leinenführung.

  • Spezialgeschirr

Hier muss zwischen Zug- und Sicherheitsgeschirr unterschieden werden. Das Sicherheitsgeschirr weist den gleichen Aufbau wie das Führgeschirr auf, doch weist einen wesentlich längeren Rückensteg auf und einen zweiten Gurt um den Rumpf. Das Zuggeschirr eignet sich für Lastenhund, die vor einen Schlitten oder Wagen gespannt werden. Für den Alltag sind diese Hundegeschirre nicht gedacht.

Hersteller und Marken von Hundegeschirren

Ezydog       Hunter     Karlie     Rogz       Wolterz         Kerbl       Hurtta         Flamingo       Feltmann       Ferplast     Julius K-9     Nobby         Ruffwear       Trixi       Red Dingo     Animal Gear

 

Der Vorteil von einem Hundegeschirr

Gegenüber einem Halsband weist ein Hundegeschirr vor allem einen Vorteil auf: Es ist wesentlich tierfreundlicher. Denn selbst ein Hund, der stark zieht, wird nicht gewürgt, da sich der Zug der Leine auf die Öse des Rückenteils des Geschirrs beschränkt. Die konventionelle Lösung, Halsband und Leine, kann eben diese Eigenschaft nicht an den Tag legen, sondern hier wird jeder Ruck an der Leine direkt auf den Hals des Hundes übertragen. Hinweis: Ein permanentes Ziehen an der Leine, hat keinen erzieherischen Effekt. Sondern ganz im Gegenteil, der Hund wird gewürgt und wird sich immer stärker gegen die Einschränkungen wehren. Zu beachten ist, dass die Anatomie des Hundes ähnliche Eigenschaften wie die des Menschen aufweist. Auch hier gehören die Halswirbelsäule und der Kehlkopf zu den Körperbereichen, die geschützt werden sollten und nicht immer wieder aufs Neue negativ beeinträchtigt werden sollten und dürfen. ACHTUNG: Der Hals des Hundes ist überaus empfindlich und daher sollte dieser nicht zu starken Belastungen ausgesetzt werden, denn so wird die Verletzungsgefahr in diesem Bereich um ein erhebliches minimiert. Doch auch die Gewissheit, dass das Tier in der Öffentlichkeit ausreichend gesichert ist, gehört zu den Vorteilen von einem Hundegeschirr. Denn einige Rassen sind dafür prädestiniert, dass sie sich wie ein Zauberkünstler aus ihren Halsbändern befreien und das in Sekundenschnelle. In diesem Fall kann ein gutes und vor allem gut sitzendes Hundegeschirr hilfreich sein, denn dieses kann nicht so leicht über die Ohren rutschen. Ein Hundegeschirr bietet ein hohes Maß an Sicherheit! Es ist eben das hohe Maß an Sicherheit, das dafür sorgt, dass sich immer mehr Hundebesitzer für ein Hundegeschirr entscheiden. Zu guter Letzt kann auch ein zusätzlicher Haltegriff nicht schaden, der sich am Rückengurt befindet. Denn so hat man das Tier gut im Griff und es kann dafür gesorgt werden, dass der Hund so dirigiert wird ohne ihn zu würgen.

Worauf beim Kauf eines Hundegeschirrs achten?

Selbst wenn die modernen Modelle sehr farbenfroh und kreativ gestaltet sind, so darf die Optik beim Kauf keinesfalls eine wichtige Rolle einnehmen. Als Erstes gilt es, sich für ein Modell zu entscheiden. Ein Norweger-Geschirr eignet sich bei weitem nicht für jede Rasse und zudem gibt es Hunde, die ein Führgeschirr als untragbare Belastung empfinden. In diesem Fall sollte ein Kompromiss zwischen der höchstmöglichen Sicherheit und dem bestmöglichen Komfort für den Hund eingegangen werden. Zudem ist auch die Rasse des Hundes bei der Kaufentscheidung wichtig. So muss das Temperament des Hundes in jedem Fall mehr Einfluss auf die Auswahl haben, als seine Rasse. Nicht bei jedem Hund ist ein Rassespezifisches Verhalten gegeben und zum Gluck sind unsere treuen Fellnasen ebenfalls Individuen. Zudem gibt es nicht nur Rassehunde, sondern auch die Mischlinge können ihr ganz spezielles und passendes Geschirr erhalten. In all diesen Fällen ist es wichtig, dass das Geschirr sicher sitzt. Für viele Hunde eignen sich die verschiedenen Modelle gleichermaßen gut und daher ist in dem Fall die Passform die führende Rolle eingenommen, wenn es darum geht das passende Hundegeschirr zu erwerben. Denn für jeden Hund sollte ausschließlich die Kombination aus Komfort und Sicherheit so perfekt wie möglich ausfallen.

Was tun, wenn der Hund das Hundegeschirr ablehnt?

Zumeist sind Hunde, was die Marotten angeht, kaum von den Menschen zu unterscheiden. Aus diesem Grund kann es passieren, dass der Hund in eine Phase kommt, wo er beginnt das Geschirr abzulehnen. Doch dabei muss es nicht belassen werden, sondern zumeist kann mit Leckerlies dafür gesorgt werden, dass die Liebe zu Geschirr wieder erwacht.

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